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Orientierungslauf mal anders oder ein Feuerwerk der Emotionen zum Schluss

27/7/2024

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Ein Auslandsommerlager ist immer eine spezielle Angelegenheit. So auch das unsere. Wir haben wahrlich viel erlebt in den letzten beiden Wochen. Gerne gebe ich euch dann im nächsten Blog einen kleinen Rückblick.
In den heutigen Zeilen möchte ich auf die hohen körperlichen Belastungen eingehen, denen wir heute (gewollt) ausgesetzt waren. Unser Koordinationsteam hatte nämlich von langer Hand eine Überraschung für den heutigen Tag geplant: den Besuch des Heideparks in Soltau.
Dieser Freizeitpark bot uns mit seinen vielen Achterbahnen, Wasserbahnen, Karussells und den grossartigen Shows ein wahres Feuerwerk an Emotionen.
Zugegeben, die Orientierung im Park zu behalten war nicht immer ganz einfach. Aber dank unserer sehr guten Kenntnisse in der Kartenkunde war auch dies kein unlösbares Problem.
Dieser Tag war für alle unseren Teilnehmenden und Leitenden ein unvergessliches Erlebnis. So viel Freude in den kleinen und grösseren Augen habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Ich würde fast behaupten, diese Überraschung ist uns gelungen. Und dank dem grossen Einsatz der Leitenden aber auch der Teilnehmenden an den Finanzaktionen konnten wir dies auch finanzieren.

Diesen wunderbaren Tag schlossen wir noch ganz pfadimässig mit einem kleinen Lagerfeuer und einer Minigrillade im Wald ab. Obwohl dies ein kompletter Gegensatz zum Rest des heutigen Tages war, war dieses Abendprogramm genau das, was wir benötigt haben, um nun die restlichen ca. 850 Kilometer unter die Räder zu nehmen.
Wir geniessen noch die restliche Zeit, die uns als U-So-La-Gruppe bleibt, bevor wir zu Hause unser Fahrzeug und Anhänger ausladen dürfen. Aber das ist ein Thema, dem wir uns nach dem Schlafen widmen.

Die Bilder von heute und den letzten Tagen folgen noch. Die Strom- und Internetsituation war in den letzten Tag eher ungeeignet, um Bilder von Handys und Kameras auf diese Seite zu transferieren.

Jag önskar dig en underbar tid. Vi ses och hej då. Din Björn

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Alles hat ein Ende, eine internationale Disco und eine erneute Materialschlacht.

26/7/2024

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Mit dem Verlassen der Götterwelt und unserer Ankunft am ABBA-Festival rückte auch das Ende unserer Zeit in Vässarö unaufhaltsam näher. Wir starteten an unserem zweitletzten Inseltag bereits kurz nach dem Morgenessen mit den ersten ABBAuarbeiten. So wurden unsere improvisierte Küchentheke, das Materialzelt und unsere Sitzgelegenheiten auseinandergebaut, gereinigt und für die Rückreise vorbereitet. Besonders schmerzte mich der Abbau des Zwergentisches, wurde ich doch während unserer Zeit in Vässarö ein Teil der 7 Zwerge. Aber alles der Reihe nach. Die sechs jüngsten Jungs sassen eines Abends (bei einem weiteren Fleischessen) an einem der Tische zusammen. Als sich noch einige Leitende dazu setzten, war die Idee der 7 Zwerge und von Schneewittchen schnell geboren. Von da an übten wir sehr oft das Zwergenlied («Ein Zwerg ist grösser als man glaubt, ...») und hatten immer viel Spass bei unseren Mahlzeiten.

Es sind diese kleinen Geschichten, die jedes Lager einzigartig machen. Ob wir nun Zwergenlieder singen, uns über Fleisch beklagen oder uns über den Zwist zwischen Balder und Frigg aufregen (ich bin immer noch im Team des Sunnyboys Balder). All dies sind Momente, die zu Herzen gehen und die uns dieses Lager noch lange in Erinnerung behalten lassen werden.
Aber, und das ist das Tolle, obwohl wir schon mit dem ABBAu begonnen haben, ist das Lager noch nicht zu Ende.
Den Nachmittag genossen wir an der wunderbaren Ostseeküste von Vässarö mit einem entspannenden Bad im eher kühlen Nass. Und ja, dieses Mal ganz gewollt mit nassen Füssen. Auch eine Dusche durfte natürlich nicht fehlen. Da aber auf Vässarö das Wasser eher knapp ist, werden die dortigen Duschen vor allem mit Salzwasser betrieben. Für uns Süsswasserpiraten ist dies zum Teil sehr gewöhnungsbedürftig (aber die Spuckreflexe werden ganz nebenbei auch trainiert).

Frisch geduscht und nach unserem letzten Abendessen inklusive Gruppenfoto besuchten wir die Disco, die unsere neuen Freunde aus Dalby organisiert hatten. Gemeinsam tanzten wir die Nacht zum Tag, schlossen neue Freundschaften und es wurden viele unserer Valessicakravatten gegen solche aus Dalby getauscht. Dies führte aber bei einigen Leitpersonen dazu, dass sie nicht mehr alle unsere Teilnehmenden auf Anhieb gefunden haben.
Dieser Abend war ein voller Erfolg. Für uns und unsere Freunde aus Dalby, aber auch für Vässarö. Denn ein Pfadizentrum lebt davon, dass die Besuchenden sich untereinander vernetzen, dass ausgetauscht und getauscht wird. Seien es nun Krawatten oder Erfahrungen.

Auch der schönste Abend geht irgendwann zu Ende. Aber zum Glück konnten wir auf unserem Lagerplatz in die Verlängerung gehen und zum Zwergenlied sowie den grössten Hits von ABBA noch ein wenig weitertanzen. Mit einem gemütlichen Lagerfeuer endete unser letzter Abend auf Vässarö aber dennoch irgendwann.

Der nächste Morgen kam aber für einige von uns überraschend schnell. Nichtsdestotrotz konnten wir die letzten Zelte in Windeseile abbauen und die grosse Materialschlacht beginnen. Unser Schlachtplan sah vor, unser Material (unter anderem ein Lift, 43 Rucksäcke, einige Esswaren, eine Armee an Stofftieren und eine Tür) auf die Traktoranhänger von Vässaro zu verladen, dieses nach kurzer Fahrt auf unser Schiff umzuladen, danach alles an Land zu bringen und in unserem Car samt Anhänger zu verstauen. Geplant wäre gewesen, dass wir die Bucht von Vässarö um 16.30 verlassen würden. Aber dank dem unermüdlichen Einsatz unserer Teilnehmenden und Leitenden gewannen wir die Schlacht gegen unser Material früher als geplant (wir benötigten gerade einmal 12 Minuten, um den Car und den Anhänger zu beladen!) und konnten die Bucht in unserem roten Reisebus bereits um 15.45 verlassen.

Ja, wir waren alle sehr wehmütig, als wir mit dem Schiff von der Insel fortgebracht wurden. Es war, entschuldigt bitte den Ausdruck, eine verdammt geile Zeit, die wir auf dieser wunderbaren Insel verbringen durften. Ich hoffe, dass einige von uns diese Insel bald wieder besuchen können.
Nach zwei schlafreichen Stunden im Bus legten wir einen Zwischenstopp in der Nähe von Stockholm ein. Einerseits mussten wir noch einige (vor allem vitaminreiche) Esswaren für die Rückreise kaufen. Anderseits verliessen uns zwei Teilnehmende leider bereits zu diesem Zeitpunkt. Ganz herzlichen Dank, dass ihr Teil dieses Abenteuer gewesen seid. Äs het gfägt!

Wir fahren nun weiter Richtung Schweiz und freuen uns auf unseren Zwischenstopp in Bremerhaven.

Jag önskar dig en underbar tid. Vi ses och hej då. Din Björn

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Ausnahmsweise keine nassen Füsse, Lokis Geheimnis, Odins Lösung und doch noch ein Festival

25/7/2024

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Unsere Wasseraktivitäten waren bis jetzt immer mit einer guten Portion nasser Füsse verbunden. Aber es wäre ja gelacht, wenn wir nicht doch noch eine Wasseraktivität hinbekämen, bei der alle trocken bleiben. Mutig wie wir sind, stellten wir uns dieser Herausforderung und suchten erneut den Wassersporthafen von Vässarö auf. Die kurze Wanderung durch den für Schweden typischen Mischwald ans andere Ende der Insel war wie immer wunderbar und weckte auch noch die letzten unserer Teilnehmenden.
Heute stand Segeln in fünfer und sechser Teams auf dem Programm. In uns keimte die Hoffnung, dass wir tatsächlich mit trockenen Füssen zu unserem Zeltplatz zurückkehren würden.
Da der Wind an diesem Tag im Urlaub zu sein schien kamen wir zwar nur langsam voran und mussten viel paddeln, aber unsere Füsse und der Rest unserer Körper blieben tatsächlich trocken. Die Freude war riesig und das Segeln definitiv ein grossartiges Erlebnis für unsere Teilnehmenden.

Auch in der Schlüsselfrage sind wir der Lösung einen Schritt näher gekommen: Wir hatten zwischenzeitlich alle Teile dieses Schlüssels gefunden. Also baten wir Heimdal, uns mit seinem Lift zu Odin zu bringen. Odin begutachtete unseren Schlüssel sehr kritisch und erklärte uns, dass dieser Schlüssel zwar der richtige sei, aber dennoch nicht funktioniere, da die Teile noch nicht genügend zusammenhalten. Wir müssten zuerst nach Helheim, wo unter anderem die Waffen der Götter geschmiedet wurden, und den Schlüssel dort zu einem Stück schmieden. Bevor wir uns aber auf den Weg in die Unterwelt machten, gewährte uns der Allvater noch einen Blick in die Vergangenheit durch die Augen seiner Raben:
Es war niemand geringer als Loki, dem ziemlich langweilig war, der gemeinsam mit Hel all die Probleme der anderen Götter herbeigeführt hatte. Wir waren nun gewarnt vor dem, was auf uns zukommen könnte, und fuhren etwas ängstlich mit dem Lift nach Helheim. Genauer genommen bis vor die Türe von Helheim, welche vom Höllenhund Garm bewacht wird. Dieses hungrige Monster verlangte von uns, dass wir für ihn ziemlich viele Blaubeeren pflücken, damit sein Hunger gestillt wird. Doch irgendjemand hatte die Blaubeerfelder angezündet und so konnten wir nicht genügend Beeren sammeln, um dieses hungrige Monstrum von Hund zufrieden zu stellen.

Kurz kam sehr viel Trübsal auf, aber glücklicherweise hatte jemand von uns bei unserem Abendessen (ja es gab wieder einmal Fleisch) die Idee, dass wir einfach die andere Tür nach Helheim nehmen können. Als wir uns endlich an diesem nebelverhangenen Ort befanden, ging es nicht lange, bis wir auf Hel und Loki trafen. Diese erklärten uns, dass wir nun mit diversen Ressourcen unsere eigenen Schmieden bauen mussten, aber auch, dass am Ende trotz aller Anstrengungen doch nur eine der vier Lagergruppen durch die Tür passen würde. Wir verloren aber unseren Mut nicht, liessen uns auf dieses Spiel ein und erkämpften uns an den verschieden Posten die benötigten Ressourcen.
Nach knapp zwei Stunden hatte jede Gruppe genügend Material zusammen, um ihre eigene Schmiede zu bauen. Als alle Gruppe diese präsentiert hatten und wir uns schon fast für eine Siegergruppe entschieden hatten, tauchte ein ziemlich verwirrter Odin auf. Dieser erklärt uns, dass wir ein weiters Mal auf einen Trick von Loki und Hel hereingefallen waren: Es können natürlich alle durch die Tür nach Midgard gehen.
Odin schmiedete zusammen mit den Pios und ein paar weiteren mutigen Göttern unseren Schlüssel und sie bewachten diesen die ganze Nacht lang.

Am nächsten Morgen suchten wir Odin ein letztes Mal auf; diesmal vor der Tür nach Midgard. Er überreichte uns den Schlüssel und wir waren endlich in der Lage, die Welt der Götter zu verlassen. Schon beim Öffnen der Türe hörten wir die ersten Klänge des ABBA-Festivals. Voller Vorfreude stürzten wir uns in das Festivalgetümmel und vertrieben uns die Zeit bis zum ABBA-Auftritt damit, Erinnerungsstücke zu basteln. Den ganzen Nachmittag über schmiedeten wir kleine Schlüssel, Thorhämmerchen und vieles mehr. Kurz vor Festival-Ende war es endlich so weit: ABBA hatten ihren grossen Auftritt. Zu Hits wie «Dancing Queen» und «Money, Money, Money» gab es kein Halten mehr und wir tanzten uns die (immer noch trockenen) Füsse aus dem Leib.

Diesen wunderbaren Tag schlossen wir noch mit einem internationalen SingSong ab. Gemeinsam versuchten wir, englische, schweizerdeutsche und schwedische Songs zu singen und zu tanzen. Die Stimmung war trotz der nicht immer einfachen Aussprache und der vielen nicht ganz korrekten Tönen sehr ausgelassen. Im Verlaufe des Abends entwickelten sich diverse gute Gespräche zwischen uns und unseren neuen Freunden aus Schweden. Pfadi verbindet über alle Sprachen hinweg (dazu empfehle ich den Blogeintrag über den königlichen Gegenbesuch).
So freut es uns umso mehr, dass wir vom Dalby Scoutkår zu ihrer Disco in der Vässarökapelle eingeladen wurden. Wir freuen uns schon riesig auf dieses erneute internationale Zusammentreffen. Aber davon berichte ich euch zu einem späteren Zeitpunkt. Jetzt ist nämlich Zeit für eine klassische schwedische Fika.

Jag önskar dig en underbar tid. Vi ses och hej då. Din Björn

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Breaking News: Internationell Rover- och Pio-sportturnering

23/7/2024

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Vår roverledning organiserade en idrottsturnering på söndagskvällen för alla rovers och pios som var närvarande på Vassarö. I evenemanget deltog 14 färgstarka grupper med deltagare från Sverige, Belgien och Schweiz. Grupperna tävlade bland annat i fotboll, kubb, repdragning och tältdjukvolleyboll. Vässarö lägerledning anordnade den traditionella fikan för detta utbytesevenemang.
Evenemanget var en fullständig succé för alla som deltog.

Internationales Rover- und Pio-Sportturnier

Unsere Roverleitung veranstaltete am Sonntagabend für alle auf Vassarö anwesenden Rover und Pios ein Sportturnier. An diesem Event nahmen 14 buntdurchmischte Teams mit Teilnehmenden aus Schweden, Belgien und der Schweiz teil. Die Teams duellierten sich unter anderem in den Disziplinen Gamblingfussball, Kubb, Seilziehen und Blachenvolleyball.Die Campleitung von Vässarö organisierte die traditionelle Fika zu diesem Austauschanlass.
Das Event war ein voller Erfolg für alle, die dabei waren.

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Gastbeitrag der Küche by Loca

23/7/2024

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Auch wir Köche erleben eine spannende Zeit in Schweden. Was wir in Stockholm nicht kochen mussten, holen wir dafür auf Vässarö nach. Schnell stellten wir fest, dass die Schweden eine sehr spannende Esskultur haben. Neben vielen Zimtschnecken (sehr lecker ;)), geniessen wir auch einige andere kulinarische Dinge. Bei unserem ersten Z’Morge mussten wir deshalb die Fischpaste direkt aus der Tube ausprobieren (nicht so empfehlenswert). Generell stellten wir fest, dass die Mahlzeiten anders berechnet werden als wir uns das gewohnt sind. Am Morgen etwa wurden wir verdutzt beobachtet, wie wir zehn Liter Milch anstelle der geplanten zwei Liter mitnahmen. Auch bei den anderen Mahlzeiten waren die Schwed:innen sehr erstaunt, dass wir lieber mehr Gemüse und weniger Fleisch hätten.
Dennoch ist diese Erfahrung einmalig und wird immer positiv in unseren Erinnerungen bleiben.

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Die Spuren unserer Vorfahren, ein lustiger Troll und ein wütender Thor und schon wieder nasse Füsse

23/7/2024

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Unsere Zeit in der Götterwelt gestaltet sich nicht ganz einfach. An sich ist es schon genug schwierig, die Probleme der einzelnen Gottheiten zu lösen. Aber obendrauf kommen noch unsere eigenen Probleme, die gerne gelöst werden möchten.
Da wäre zum Beispiel das Gerangel zwischen Frigg und Balder, welches uns anhaltendes wechselhaftes Wetter beschert, was wiederum bedeutet, dass wir ständig zwischen langen und kurzen Kleidungsstücken wechseln müssen (dass gewisse Kostüme der Gottheiten auch noch eine sehr lange Umziehzeit benötigen, beachten wir jetzt mal nicht). Wir haben mittlerweile aufgehört, die benötigten Stunden für das Umziehen zu zählen. Aber es sind sicherlich mehr, als wir auf der Hinfahrt im Stau gestanden sind.

Die anhaltende Feuchtigkeit setzt uns auch langsam zu. Es regnet zwar nicht, aber wir haben eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit, welche sehr durchdringend ist. Nicht zuletzt werden unsere Blachen dadurch immer schwerer, sodass wir zwischen dem Umziehen auch noch das Küchenzelt immer wieder nachspannen müssen.
Und diese Mücken: die reinste Plage. Aus Jugendschutzgründen möchte ich aber nicht weiter über diese Mücken schreiben.

Das weitaus grösste Problem, das uns im Moment beschäftigt, ist aber das Essen. Im Land der Götter gibt es nämlich keine Migros (oder Coop, Lidl, Aldi oder etwas ähnliches). Es gibt nur das Vässarö-Essen und dieses besteht zu einem sehr grossen Anteil immer aus demselben Fleisch (oder demselben Fleischersatz). Es ist nicht so, dass das Fleisch nicht lecker wäre, aber ein bisschen Abwechslung wäre jetzt auch nicht schlecht. Zum Beispiel eine leckere Gemüselasagne oder ein Raclette.
Aber aufgrund der fehlenden Einkaufsmöglichkeiten und da wir gerade im Land der Götter sind, beschlossen wir, die Göttin der Jagd, Skadi, um Hilfe zu fragen.

Doch bei unserem Glück sollte ja eigentlich klar sein, dass auch Skadi ein Problem hatte, welches wir lösen mussten. Aber dafür gibt’s hoffentlich dann auch wieder einen Teil des Schlüssels für die Türe raus aus dieser Welt. Skadi wollte uns eigentlich sehr gerne helfen, uns bessere Nahrung zu besorgen. Das Problem war aber, dass jemand die ganzen Wälder leergejagt hatte und alle Meere leergefischt hat, sodass nicht einmal mehr die Elfen etwas zu Essen hatten.

Nun gut, wir fanden uns mit unserer neuen Aufgabe ab und baten den Staff von Vässarö um Hilfe. Wie es in der Pfadi so ist, bekamen wir diese Hilfe sofort in der Form von zwei fachkundigen Guides für das Trapperwesen. Diese führten uns zielsicher über diverse Seil- und Holzbrücken, über Stock und Stein, über diverse Leitern und vorbei an alten Tierfallen, welche aber heute nicht mehr benutzt werden.
Mit diesem neu erworbenen Wissen konnten wir ohne grössere Probleme die Wälder und Meere der Götterwelten wieder auffüllen, unser Hungerbedürfnis stillen und ein weiteres Schlüsselteil für unseren Schlüssel erhalten.

Nach einer stärkenden Mahlzeit und einer weiteren Liftfahrt entlang des Weltenbaums sahen wir uns aber mit unserem bisher grössten Problem konfrontiert: den Eisriesen. Irgendjemand hat die Eisriesen aus ihrer Welt befreit und ein lustiger Troll hat ein Kühlaggregat aufgestellt, damit es die Eisreisen kuschelig kühl haben.
Thor, der Donnergott, war darüber aber nicht sehr erfreut. (Auch der lustige Troll war mächtig am Schlottern). Wir boten Thor also unsere Hilfe an und gemeinsam mit der Hilfe von Mjöllnir, Thors Hammer, gelang es uns, den Eisriesen die Diamantbänder von den Armen zu reissen und damit den Troll zu bestechen, damit dieser das Kühlaggregat abstellt. Und ja, auch dafür bekamen wir wieder ein Schlüsselteil geschenkt.

Am nächsten Morgen suchten wir Frigg und Balder auf, um mit ihnen einmal über das Wetter zu sprechen. Dafür überlasse ich das Wort aber gerne meinem Lektor für die Berichterstattung: Das Wetter ist immer ein gutes Gesprächsthema für Smalltalk, da man dabei kaum jemandem auf die Füsse treten kann. Nicht so bei Balder und Frigg: Die beiden Geschwister könnten kaum unterschiedliche Präferenzen haben. So war Frigg hocherfreut, als sie von einem Wolle-Verkäufer dichtere Wolle für ihre Wolken erhielt als bisher. Balder hingegen, der eher den Sonnenschein liebt und daher von uns bereits den Übernamen «Goldlöckchen» erhalten hat, war der Ansicht, dass er in letzter Zeit ohnehin zu kurz gekommen ist. Dieser Meinung sind auch wir. Mithilfe der zweiten Leidenschaft von Frigg, dem Tanzen zu guter Musik, konnten wir sie ablenken während Balder die dichtere Wolle an sich nahm und wegbrachte. Pünktlich zum Mittagessen tauchte dann auch die Sonne wieder auf.

Am Nachmittag dieses Tages eigneten wir uns neue Skills im Wassersportbereich an: Wir übten uns im Kanu fahren. Jeweils zu dritt nahmen wir Platz in einem Kanadier und versuchten unsere ersten Meter auf dem Wasser trocken zurückzulegen. Nach einigen wackligen Startmanövern schien dies für alle nach einer erfolgreichen Wasseraktivität auszusehen. Aber gerne erwähne ich unser Glück einmal mehr: einige unserer Teilnehmenden und Leitenden wurden immer mutiger und so ging es nicht lange, bis dann doch die ersten von uns nasse Füsse (und auch diverse andere nasse Körperteile) hatten.

Nach einem solch ereignisreichen Tag wollten wir uns am Abend wieder einmal bewusst mit den Werten der Pfadibewegung auseinander setzten. So verbrachten wir den Abend mit einem gemütlichen Postenlauf in Sicht- und Hörweite der Ostsee und besprachen an den jeweiligen Posten die einzelnen Punkte des Pfadigesetzes. Und wie es sich gehört, durften alle, die wollten, ihr Pfadi- Rover- oder Pioversprechen erneuern oder erstmalig ablegen. Ein ganz besonderer Moment und mit dem Meeresrauschen im Hintergrund auch an einem ganz besonderen Ort.

Mit diesem besonderen Erlebnis möchte ich diesen Eintrag abschliessen und bleibe wie immer in den nächsten Tagen allzeit bereit und wünsche euch allen gut Pfad.

Jag önskar dig en underbar tid. Vi ses och hej då. Din Björn

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Da ging gewaltig was schief; ein göttliches Problem und ziemlich nasse Füsse

21/7/2024

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Wir haben ein Problem. Eigentlich haben wir gedacht, dass wir auf Vässarö endlich unser ABBA-Festival besuchen und nebenbei auf unserem Zeltplatz ein gemütliches Festival-Rahmenprogramm durchführen können. Aber bei der Umsetzung dieses Planes ging etwas gewaltig schief: wir sind irgendwo auf Yggdrasil, dem Weltenbaum der nordischen Mythologie, gelandet.

Nach unserer ersten Nacht auf Vässarö mussten wir am Morgen erschreckenderweise feststellen, dass mitten auf unserem Lagerplatz ein Lift aufgetaucht ist. Der Lift an sich ist eigentlich ein sehr guter Lift. Er besitzt sogar einen grossen Fernseher (das Bild ist so scharf, dass man meinen könnte, es werde live gespielt).
In ebendiesem Fernseher haben wir uns ein Youtube-Video angesehen, das uns die verschiedenen Welten auf dem Weltenbaum näherbrachte. Zudem hat sich jeder Gott in diesem Video selbst vorgestellt. Wir wissen nun, dass Odin der Göttervater ist, dass Hel die Göttin der Toten und Wächterin über die Unterwelt Helheim ist, dass die Geschwister Frigg und Balder sich immer wieder über das Wetter streiten und dass Loki der Gott des Schabernackes und ein Gestaltenwandler ist. Auch der Donnergott Thor mit seinem Hammer und Tyr, der Gott des Sieges und der Gerechtigkeit haben sich uns vorgestellt. Zudem wurde uns das Geheimnis für die ewige Jugend und die Unsterblichkeit der nordischen Gottheiten verraten: die goldenen Äpfel der Göttin Idun.
Dieses Wissen ist zwar sehr toll, es erschien uns aber im Moment als eher unnütz, da wir eigentlich keine Ahnung hatten was vor sich ging und wo wir sind.

Bis nach dem Abendessen: Plötzlich stand Odin höchstpersönlich zwischen uns und schienen selbst mächtig verwirrt darüber, was vor sich ging. Nach einem kurzen Gespräch mit Ihm war Odin bereit, seine beiden Raben zu fragen, was vorgefallen war. Die Raben erzählten Odin, dass unser Boot auf dem Weg nach Vässorö aus Versehen falsch abgebogen ist und uns auf den Weltenbaum gebracht hat. Aber wie wir von dort wieder wegkamen, war uns und ihm noch nicht so ganz klar.

Für uns hiess es nun, sich nach einem sehr ereignisreichen Tag in die Zelte zu verkriechen und darauf zu hoffen, dass das Sandmännchen unser Problem im Traum lösen kann.

Aber falsch gedacht. Am nächsten Morgen schien alles noch viel schlimmer. Wir waren immer noch auf dem Weltenbaum gefangen. Wir hatten zwar in der Zwischenzeit eine Tür nach Midgard, der Menschenwelt, gefunden, diese war aber verschlossen und wir hatten keinen Schlüssel.
Nach reichlicher Überlegung entschieden wir uns, dass wir den Göttervater Odin in Asgard besuchen sollten. So besprochen so getan: Wir liefen zum Lift und fuhren mit diesem den ganzen Weltenbau empor, bis wir in Asgard auf eine streitende Runde Götter trafen. Es ist ja normal, dass sich der Sonnengott und Sunnyboy Balder und seine Wolken häkelnde Schwester Frigg immer über das Wetter streiten. Aber dass die anderen Götter miteinander streiten, war für uns eher ungemütlich.

Es stellte sich heraus, dass irgendjemand die Flotte des Meeresgottes Njörd zerstört hat. Als wir diese Götterrunde unterbrachen, liefen aber alle Götter ausser Odin und Njörd davon. Wir sprachen also Odin und Njörd direkt an, ob Sie den Schlüssel für die Türe nach Midgard haben. Odin wusste, dass es einen Schlüssel gab aber nicht mehr so genau, wo dieser war. Njörd konnte sich aber daran erinnern, dass Odin den Schlüssel vor einiger Zeit in verschiedene Teile zerstückelt hatte und diese dann aus Sicherheitsgründen unter den Göttern verteilt hat. Njörd selbst hatte eines dieser Schlüsselteile und war bereit uns dieses zu geben, wenn wir seine Flotte wieder seetüchtig machen.

Da wir dies als einzigen Ausweg sahen beschlossen wir, uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Hafen zu machen und Njörds Flotte zu reparieren.
Wir standen nun vor der grossen Herausforderung, aus Fässern, Stämmen und Seilen unsere eigenen Flosse zu bauen.
Die Motivation in den vier Gruppen war riesig: Es wurden Stämme geschleppt, die schwedische Anleitung studiert, Seile verknotet und die Fässer platziert. Kurz vor dem Mittagessen waren vier mehr oder weniger seetaugliche Flosse fertig.

Also nichts wie rein ins Wasser und unsere Werke testen!
Das erste Floss war ein voller Erfolg. Nach erfolgreicher Einwasserung folgte eine nicht minder erfolgreiche Probefahrt.
Das Floss der Gruppe Nr. 2 war nicht ganz so seetüchtig: Schon beim Einwassern lösten sich die ersten Fässer aus den Halteseilen und nach nicht mal vier Metern auf der Ostsee sank das gesamte Floss und die Mannschaft musste mit ziemlich nassen Füssen zurück an Land schwimmen.

Nach einer stärkenden Mittagsverpflegung testen wir auch noch die anderen zwei Flosse. Deren Ergebnisse können wir irgendwo zwischen Gruppe 1 und 2 einordnen. Aber für den Meeresgott Njörd schien diese Leistung zu genügen und er übergab uns als Dank für unseren Einsatz, unsere grosse Motivation und die gezeigte Leidenschaft seinen Teil des Schlüssels.

Am Abend reisten wir mit dem Lift weiter nach Vanaheim, da wir hörten, dass sich dort weitere Götter aufhalten. Und siehe da: Tyr war gerade dabei, die Götter für ein Spielturnier zu motivieren. Diese schienen aber nicht sonderlich begeistert, da offenbar beim letzten Turnier ziemlich stark beschissen wurde. So konnten wir Tyr davon überzeugen, uns seinen Schlüsselteil zu geben, wenn wir das Turnier selbst durchführen. Damit besitzen wir nun bereits zwei dieser Teile.

Wir suchen nun nach den anderen Gottheiten, um möglichst bald den gesamten Schlüssel für diese sch**** Türe zu haben und endlich ans ABBA-Festival gehen zu können.

Ach, und wenn Balder und Frigg endlich aufhören würden zu streiten, wäre das auch sehr nice. Dieses wechselhafte Wetter ist echt anstrengend.
(Ich bin übrigens im Team Balder.)

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Eine eifersüchtige Kinderheldin, eine Seefahrt, die ist lustig oder eine denkwürdige Lageranreise

19/7/2024

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Schweden ist nicht nur bekannt für seine grossartigen Bands und DJs wie Avicii oder ABBA, sondern auch für weltbekannte Autoren wie Sven Nordqvist mit Petterson und Findus, Stig Larsson mit seiner Millennium-Trilogie oder Henning Mankell mit seiner Krimi-Reihe rund um Kriminalkommissar Wallander. Das aber wohl bekannteste Werk der schwedischen Literatur stammt von Astrid Lindgren: Pippi Langstrumpf (mit vollem Namen Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminza Ephraimstochter Langstrumpf, auf Schwedisch Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Ephraimsdotter Långstrump).
Pippi ist sehr selbständig, einfallsreich und manchmal etwas frech. Irgendwie erinnern mich diese Attribute an unsere Kinder.
Die Schweden sind nicht nur stolz auf ihr Literaturerbe, sondern auch auf die ikonischen roten Häuser, welche landauf landab zu finden sind. Diese roten Häuser sind so berühmt, dass einige von ihnen, ganz ähnlich unserem Ballenberg, in einem Freilichtmuseum in Stockholm, dem Skansen, aufgebaut wurden.
Wir verbrachten den Morgen unseres zweiten Tages in Stockholm damit, möglichst kreative Selfies im Skansen zu machen. Die Ergebnisse werden wir hoffentlich bald zu sehen bekommen.
Besonders beeindruckt haben uns aber die nordischen Tiere, welche im Zoo des Skansen zu Hause sind: Unter anderem Polarfüchse, Hirsche, Timberwölfe und natürlich Rentiere.

Der Nachmittag stand dann wieder im Zeichen unsere Wahlausflüge. Die Teilnehmenden amüsierten sich beim Baden, beim Geniessen der Aussicht vom Turm des Stadthauses oder beim Shopping im hippen Stockholmer Quartier Södermalm.

Ein Teil unseres Leitungsteam besuchte nach dem Abendessen im Hostel die grösste Kunstgalerie der Welt: die Stockholmer U-Bahn. Fast jede U-Bahnstation wurde von einem anderen Künstler ausgestaltet. Twist führte uns mit einigen Umwegen und viel Fantasie durch einige dieser Stationen. Die Wahrheit blieb aber während dieser Führung etwas auf der Strecke.

Doch viel schlimmer als der fehelende Wahrheitsgehalt bei der twistschen Kunstführung war der Diebstahl, welcher sich zur selben Zeit in unserem Hostel ereignete: Uns wurden alle Tickets für das ABBA-Festival gestohlen! Und zwar von niemand geringerem als von Pippi Langstrumpf.
Nach einer atemberaubenden Verfolgungsjagd durch die Stockholmer Innenstadt (zu Fuss natürlich, Pippi hat farbige Pfeile verloren) gelang es uns, unsere Tickets zurückzubekommen.
Pippi hat uns übrigens die Tickets gestohlen, weil Sie eifersüchtig auf uns war, dass wir ans ABBA-Festival fahren. Mit etwas Blumen konnten wir Pippi aber wieder aufmuntern.
Wie pädagogisch wertvoll dies war, ist auf einem anderen Blatt geschrieben.

Wie dem auch sei, nach ereignisreichen Tagen in der schwedischen Hauptstadt und unter den wachsamen Augen der Königsfamilie genossen wir unseren letzten Abend im Hostel mit diversen Spielen und einem ersten Versuch, alles wieder in unsere Rucksäcke zu packen.

Ganz ehrlich, so eine Lageranreise hat unsere Abteilung noch nie erlebt. Wir waren ja schon einige Male in einem Auslandsommerlager, aber bis jetzt sind wir immer mit festem Boden unter den Füssen auf unseren Lagerplatz gereist. Sei es mit dem Car, dem Zug oder dem Fahrrad.
Doch dieses Mal war alles anders: Vässarö ist bekanntlich eine Insel und diese ist logischerweise nur per Schiff erreichbar. Und dies bedeutete, dass wir zuerst all unser Material von unserem Hostel in einen Car einladen mussten und danach durch das schwedische Hinterland bis zum Fährhafen chauffiert wurden.
Dort angekommen wartete bereits unser Boot auf uns. Wir begannen sofort damit, all unsere Rucksäcke, Taschen und Zelte im Bauch des Schiffes zu verladen. Alles, was nicht durch die Luke passte, sicherten wir ordnungsgemäss an Deck.

Nachdem wir alle an Bord gegangen waren, genossen wir die sehr ruhige Überfahrt nach Vässarö, wo bereits zwei Traktoren mit Anhänger auf uns warteten, um unser Gebäck und Material zum Lagerplatz zu fahren. So startete also die dritte Materialschlacht an diesem Tag. Und ja, wir mussten dann alles von den Traktoranhängern abladen und uns auf unserem Lagerplatz einrichten.
Ja, wir wissen jetzt sehr genau wie viel Material wir besitzen, aber nicht mehr so genau, was wir vor einer Woche wo eingepackt haben. Aber wir hoffen, dass wir beim Lageraufbau und den noch folgenden Lagertagen alles wieder finden werden, bevor wir wieder alles auf demselben Weg zurück in die Schweiz bringen werden.

Ich meinerseits richte nun mein Freiluftbüro ein, um euch weiterhin mit den besten News aus Schweden zu versorgen.

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Pfadilager einmal anders

17/7/2024

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Wir haben es endlich geschafft. Mit Verspätung aber gesund, munter und einigermassen ausgeschlafen sind wir am Sonntagnachmittag in Stockholm angekommen.
Sofort nach der Ankunft bei unserem Hostel durften wir unsere Zimmer im vierten Stock beziehen. Die Hälft des Gepäckes konnten wir mit den beiden Liften auf unsere Etage befördern; den Rest trugen wir eigenhändig durchs Treppenhaus nach oben.

Vor dem Abendessen führte uns Fresh noch stilecht mit einem bordeauxroten Regenschirm durch die Stadt. Ja, wir Pfadis sind schon ein komisches Völkchen, wenn wir sogar unsere Stadtführungen selbst planen und schreiben.
Die vom Hostel zubereitete Lasagne schmeckte uns nach dieser langen Carfahrt und den ersten Eindrücken hervorragend.
Die Teilnehmenden besuchten später noch das Paradox-Museum und bewiesen grosse Fähigkeiten, sich mit den entsprechenden optischen Täuschungen auseinanderzusetzen und gleichzeitig hochstehende Selfies zu kreieren.
Ein Teil der Rover erkundete die Stadt zur selben Zeit im Rahmen einer Kajaktour vom Wasser aus.

Am Montag, unserem ersten vollen Tag in Stockholm, widmeten wir uns unseren vier Vorbildern: Agnetha, Björn, Benny und Anni-Fried. Das Stockholmer ABBA-Museum zeigt auf modernste Art und Weise die Geschichte und das Wirken der erfolgreichsten Band Schwedens. 50 Jahre nach ihrem grandiosen Sieg am ESC ist diese Gruppe nicht mehr wegzudenken aus der popkulturellen Geschichte Schwedens.
Nach dem Mittagessen erlebten wir im Wikingermuseum die frühere, nicht gerade friedliche Geschichte Schwedens. Wir durften Harald, einen Wikingerstammeshäuptling, auf seiner gefährlichen Mission in den Süden Europas und wieder zurück in den hohen Norden begleiten. Seine Mission war geprägt von vielen Gefahren und Überraschungen. Aber dank unserer Hilfe (oder derjenigen der Götter) war es für Harald kein Problem, das verlorene Silber wieder nach Hause auf seinen Hof zu bringen.

Den zweiten Teil des Nachmittages verbrachten wir in vielen kleinen Gruppen, damit möglichst alle auf ihre Kosten kommen konnten: Einige erkundeten Fjäderholmen, eine Insel im Stockholmer Schärengarten, andere erlebten in der Avicii-Experience das künstlerische Werk des DJ’s Avicii alias Tim Bergling und die letzten besuchten das Vasa-Museum und durften eines der grössten Schiffswracks, die je geborgen wurden, aus nächster Nähe betrachten.

Abgerundet wurde der Tag mit einem gemütlichen Spieleabend im Hostel für unsere Teilnehmenden und einer erneuten Kajaktour für die Rover. Insgesamt haben nun alle 20 Rover und Leitenden an dieser Tour teilgenommen, 13 blieben komplett trocken, 4 sahen etwas mehr Wasser und 3 sahen die Wasseroberfläche kurzzeitig von unten an. Aber an Spass fehlte es uns nicht.

Auch an diesem Tag wurden wieder einige Organisationen und Gerätschften von uns überfordert: der Lift des Hostel kämpft immer wieder mit Störungen (wobei wir hier wahrscheinlich nichts dafür können), der Stockholmer ÖV (viel zu viele Leute auf viel zu wenig Türen), die Hostel Küche (viel zu hungrige Teenager und Leitende) und all die anderen Touristen (wir sind Pfadfinder und finden dank guter Kartenkunde jeden Weg).
Aber, und das freut mein Herz mehr als meinen Bauch, der Eisstand neben dem Wikingermuseum hat es problemlos hingekriegt, uns innerhalb von knapp 10 Minuten mit den leckersten Eissorten Schwedens zu versorgen, wobei notabene alle von uns während des grössten Nachmittagsandrangs einzeln bestellt haben.

Jag önskar dig en underbar tid. Vi ses och hej då. Din Björn

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Schietwetter und Välkommen till Sverige

14/7/2024

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Mit nur gerade 4,5 Stunden Verspätung sind wir an unserem ersten vollen Lagertag im Nordseeheilbad Büsum angekommen. Wir hatten einfach viel Pech. Mitten in der Nacht sind wir zwei Stunden lang an der exakt selben Stelle im Stau gestanden. Das wäre eigentlich nicht weiter tragisch gewesen, weil fast alle irgendwo im Reich der Träume waren. Ein Abschleppwagen, welcher durch den Stau hindurchfahren musste, hupte aber so lange und heftig, bis wir alle wieder wach und vor allem aufgeweckt waren.
Nun sei’s drum, durch diese Verspätung sind wir durch den Tag hindurch immer wieder mal in anderen Staus stecken geblieben. Der Laune hat dies aber glücklicherweise nicht geschadet.

Endlich in Büsum angekommen, haben wir uns sofort mit unserem Wattenmeerführer Bodo getroffen. Bodo gab uns eine kleine Einführung in die riesige Artenvielfalt des Wattenmeeres, erklärte uns, wie die einzelnen Bewohner des Wattenmeers zu wohnen pflegen, wie die Gezeiten entstehen und welche Gefahren das Wattenmeer birgt. Habt ihr gewusst, dass es vor Büsum eine kleine Insel gibt, die nur durch die Kraft der Gezeiten rund 40 Meter pro Jahr wandern kann?

Mit dem Ende der Wattwanderung war es aber auch vorbei mit dem trockenen Wetter. Wir durften dann echtes norddeutsches Schietwetter erleben. Ich bin mir noch nicht sicher, ob wir uns darüber freuen sollten, weil es authentisch war, oder ob wir uns ärgern sollten, weil es Schietwetter war.
Wir verbrachten den restlichen Nachmittag auf jeden Fall so weit wie möglich in Innenräumen von Kaffees und Läden. Zum Abendessen wurden wir in der Jugendherberge von Büsum mit einem leckeren und stärkenden Buffet bewirtet. Nach den vielen Köstlichkeiten nutzten wir die Zeit und sprachen in Kleingruppen über die Erlebnisse der ersten 24 Stunden unseres Schweden-Abenteuers.

Die morgendliche Verspätung hat uns aber auch eine verspätete Abfahrt beschert. Wegen den Ruhezeitenregelung durften wir unseren Car erst um 01:06 Uhr wieder in Bewegung setzten. Aber ganz ehrlich; unsere beiden Chauffeure hatten ihre Ruhezeit auch redlich verdient nach insgesamt über 1000 km Autobahn und vier Stunden Stau.
Einige von uns nutzten diesen Abend voll aus und besuchten noch das NDR-Festival, welches an diesem Tag direkt neben der Nordsee stattfand. Den Soundcheck dazu hatten wir knietief im Wattenmeer und mit angezogener Regenjacke mitbekommen. Andere spielten noch Spiele in der Jugendherberge oder nutzten die Gelegenheit, frühzeitig im stillstehenden Car eine Mütze voll Schlaf zu bekommen.

Der Tag hat uns allen viel Müdigkeit beschert: Schon vor der Abfahrt war es sehr ruhig im ganzen Fahrzeug. Ein grosses Kompliment an alle, dass wirklich alle, die wollten, schlafen konnten.
Es gibt Momente im Leben, die man wirklich nur mit dem Adjektiv «episch» beschreiben kann. Einer dieser Momente war, als wir heute früh direkt nach Kopenhagen den Drogendentunnel unterhalb des Öresund verliessen und auf die längste Schrägseilbrücke der Welt fuhren: die Öresundbrücke. Mit einer Gesamtlänge von fast acht Kilometern verbindet dieses gigantische Bauwerk das dänische Kopenhagen mit dem schwedischen Malmö. Für uns bedeutet dies: Välkommen till Sverige! Bis jetzt geniessen wir die unendlichen Weiten der schwedischen Natur durch die Panoramafenster unsers Cars und überfordern von Zeit zu Zeit einen Tankstellenshop.

Jag önskar dig en underbar tid. Vi ses och hej då. Din Björn

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Björn Christopherson ist
ABBA-Fan und freischaffender Journalist beim Svenska Dagbladet.
Er schreibt hauptsächlich Konzertberichte, Sportreportagen und Reiseberichte über nahe und ferne Kulturen.

Lektorat und juristische Beratung

Nörd Jura Grammarson korrigiert und verifiziert diesen Blog nach bestem Wissen und Gewissen. Mit einer Sorgfalt, die jeden Fehler freiwillig verschwinden lässt, redigiert er die U-So-La-Berichte.

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